Das Machtzentrum Gottes
– G.K. Holderer –
Von Johannes, dem Jünger Jesu, wissen wir, dass Jesus mehrfach gesagt hat, dass Gott Geist ist. Was müssen wir uns darunter vorstellen? Geist ist eine sehr hohe Energieform, die sich in Leben ausdrückt. Dieser göttliche Geist ist in der großen Unendlichkeit des Raumes überall ausgebreitet. Es gibt daher keinen Platz, an dem seine Anwesenheit nicht vorhanden ist. Dieser allumfassende Geist hat aber auch ein Machtzentrum, das alles steuert. Dieses Machtzentrum ist nichts anderes als seine Liebe! Und beinahe unvorstellbar – diese Liebe ist unser Vater! Denn sie hat alle lebende Wesen aus sich gestellt und zur Entwicklung freigegeben. Daher ist die Liebe der Vater von uns Menschen.
So wie in Gott der Geist das Leben in sich hat, so ist das auch bei uns Menschen. Unser innerlicher Geist ist unser Leben. Der Körper dagegen ist uns nur zeitlich gegeben und wird durch seinen Geist am Leben gehalten. Die Seele, die zwischen Geist und Körper angeordnet ist, gehört eigentlich zum Geist. Sie ist aber noch unrein und sowohl mit guten, aber auch mit vielen schlechten Eigenschaften versehen. Daher ist unsere Seele bei unserer Geburt noch getrennt vom Geist. Ihre Aufgabe ist es, die feste Verbindung zu ihrem Geist wieder herzustellen. Dazu dienen die äusseren Ereignisse und Situationen, die auf den Menschen zukommen und einwirken.
Im Wissen, dass unser Geist wir selbst sind und dass unser Körper nur eine zeitliche Gabe ist, wird man und muss man sein Dasein auf der Erde nachdenklicher gestalten als nur den äusseren Lüsten und Verlockungen zu folgen. Sind diese ja nur zugelassen von Gott, unserem Vater, um uns Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass diese die zu überwindenden negativen Eigenschaften sind, die uns drängen ihnen zu folgen und sie auszuführen.
Behalten wir die Liebe des himmlichen Vaters im Auge, die das Machtzentrum der Gottheit ist. Sie hat uns als Jesus in seinem Leben auf unserer Erde mitgeteilt, dass wir ihre Kinder sind, da sie ja der Vater ist. Wir werden einst in dieses Machtzentrum, das ja die Liebe ist, aufgenommen werden. Was dieses Großes bedeutet, das kann sich jeder selbst ausmalen. Nicht zu vergessen ist, dass wir geschaffene Wesen sind, die niemals Gott, den Ungeschaffenen, erreichen können. Das war der Fehler Luzifers, der meinte, Gott ebenbürtig geworden zu sein.
Vorläufig sind wir kleine Menschen, die täglich, manches Mal sogar stündlich, vor Aufgaben gestellt werden, die eine starke Verbindung mit Jesus notwendig macht um sie im Sinne der Liebe auszuführen. Als werdende Kinder Gottes benötigen wir die Erziehung in der freien Meinungsbildung und einen festen Willen um die richtige auf den Geist gerichtete Entscheidung zu fällen. Trotzdem würden wir das Ziel nicht erreichen, wenn nicht die helfende Hand des Vaters uns unterstützen würde. In der Praxis ist seine Hilfe im Herzen anwesend, die uns anfangs als Gewissen und später in deutlichen Gedankenhinweisen den richtigen Weg zeigt.
Jesus sagt uns mehrfach: “Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch mich!” Im Menschen Jesus wohnte und wohnt natürlich noch immer der Gottesgeist. Darum ist er der wahre Weg zum Leben! Er hat es uns vorgemacht, dass man ein reines, demütiges und liebevolles Leben im Körper ausführen kann. Dass er sich darüberhinaus noch hat kreuzigen lassen, geschah für uns für ein ewiges Leben im Geist, aber auch als Zeichen für Luzifer, dass dieser als geschaffenes Wesen eben keine Gotteskraft besitzt. Nur die ewige Liebe hat es bisher verhindert, dass er nicht seinen Tod fand.
Die Trennung von Gott bewirkt, dass keine göttliche Lebensenergie fliesst. Wo dieser Zufluss fehlt, da findet solch ein geschaffenes Wesen unweigelich den Tod. Gott als die Liebe und daher als Vater liebt aber alle seine Geschöpfe und wird alle wieder auf den richtigen Weg leiten, damit sie einst in seinem geistigen Reich ankommen. Zeit dafür spielt keine Rolle, nur das Ziel. Für die Rückführung der gefallenen Wesen hat Gott das zeitweise Leben in der Materie geschaffen, so dass jeder Mensch Erkenntnisse sammeln kann, die ihm den Sinn seines Erdendaseins klar machen. Jesus hat dies in seinem Satz zusammengefasst: “Liebe Gott über alles und deinen Nächsten so wie dich selbst!” Wir alle sind auf dem Weg zum Himmelreich. Durch die unterschiedliche Gabe der Eigenschaften müssen wir Respekt gegenüber allen Mitmenschen haben, denn jeder hat eine etwas andere Entwicklung vor sich. Das Ziel aber ist dasselbe!
G.K. Holderer, Februar 2017.
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